Generationen ABC - Teil 1

A
Alt und Jung – Mehr als nur 15 Jahre
Drei bis zu fünf Generationen sind heute in Arbeitsteams zu finden. Bei einer Altersdifferenz von nicht einmal 15 Jahren haben wir es dabei mit unterschiedlichen Einstellungen zu tun. Wie etwa zur Arbeit und Freizeit, zu Geld, Konsum, Umwelt, Beziehungen und Familie, individuellen Bedürfnissen.
Für den Arbeitsplatz bedeutet das auch unterschiedliche Erwartungen an die Führungs- und Zusammenarbeit, an die Kommunikation und Beziehungen, die Einstellung zur Leistung, Engagement und Motivation sowie zur Ausstattung und Gestaltung des Arbeitsplatzes.
Wie sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz verhalten zeigt, was er/sie an Erfahrungen gemacht haben, welche Werte das Handeln leiten und welche Bedürfnisse daraus entstehen. Mit geprägt durch gesellschaftliche, soziale und politische Entwicklungen der jeweiligen Epoche. Dieses Wissen um die „Vergangenheit“ eines Menschen ist essentiell für eine harmonische und effiziente Zusammenarbeit und für den richtigen Führungsstil.
Generationen-Cluster
Traditionalisten geb. vor 1946
Baby Boomer geb. 1946 – 1965 (52 – 71 Jahre 2017)
Generation X geb. 1966 – 1979 (51 – 38 Jahre 2017)
Generation Y geb. 1980 – 1995 (22 – 37 Jahre 2017)
Generation Z geb. ab 1995 (12 – 21 Jahre 2017)
B
Briefe zu mfg
Menschen der Generation X und davor haben noch Briefe schreiben gelernt, handschriftlich als Ausdruck höchster Wertschätzung und auf Schreibmaschinen. Sie legen Wert auf die fehlerfreie Anrede mit Vor- und Zunamen sowie aller erlernter oder erarbeiteter Titel. Mit vorgegebenem Aufbau, Gruß- und Höflichkeitsformeln. Es wird in ganzen Sätzen geschrieben, durchaus zu Lasten der Länge und der Verständlichkeit.
Den Schreibstil der Generation Y und Z mit Abkürzungen, Halbsätzen in Deutsch und Englisch, nimmt diese Generation unhöflich wahr. Im Gegenzug dazu unterstellen die Jungen den älteren Semestern bei langen und ausführlichen E-Mails Ineffizienz und auch Arbeitsmangel. Woher nehmen sie so viel Zeit? In beiden Fällen schwingt eine negative Bewertung der Andersartigkeit mit. Und diese wirkt sich in der Zusammenarbeit nicht positiv aus! Das persönliche Gespräch wird aus Zeit- und Kostengründen sowie technischer Entwicklungen zum E-Mail, SMS oder zur Videokonferenz.
Der Stil ist unkonventionell und kurzlebig. Je kürzer und prägnanter, umso besser. Dazu gehört auch, sich eine unmittelbar Reaktion zu erwarten. Ältere sollten zumindest rasch signalisieren, dass die Information angekommen ist.
C
Chef als Sparring Partner
Selbst Baby Boomer und die Generation X sind noch geprägt von einem starken Autoritätsdenken. Wenngleich sie Hierarchien bereits in Frage stellen. Bei den Traditionalisten ist die Beziehung zum Chef distanziert, sein Denken und seine Anweisungen sind handlungsbestimmend. Kaum wahrnehmbar hinter großen Bürotüren, in Anzug und Krawatte, nur über eine abschottende Sekretärin sprechbar, mit Dienstauto als Statussymbol. Nach und nach entwickelt sich eine partnerschaftliche Beziehung mit legerem Kommunikationsstil. Und einem fahrradfahrenden Chef in Jeans als Team-Leader und Sparring Partner. Ohne Berührungsängste, der mit den Mitarbeitern gemeinsam in einem Großraumbüro arbeitet, zu Mittag isst und sich auch außerhalb der Bürozeiten privat trifft. So werden auch typische Machtsymbole verschwinden.